Anpacken statt schlecht Reden

Unter dem Leitspruch „Anpacken statt schlecht Reden“ hat sich der neu gegründete FDP-Ortsverband Hallenberg mit zwei Anträgen kommunalen Problemen und Chancen gewidmet. „Es ist unser zentrales Anliegen nicht nur über Problemfelder zu reden, sondern konstruktiv nach Lösungen und Chancen für den Raum Hallenberg zu suchen.“, so der Vorsitzende Enrico Eppner. Der stellvertretende Ortsvorsitzende Louis Paffe ergänzte, dass sich die FDP in Hallenberg aktiv in politischen Prozessen beteiligen möchte, auch wenn sie momentan nicht im Stadtrat vertreten ist. „Eine Kommune lebt von vielen wachen Geistern, die sich einbringen wollen, nicht von Titeln oder Posten.“, schließt Paffe.

Durch aktive Bürgerschaft gemeinsam gewinnen

Der erste Antrag soll den Leitgedanken einer aktiven Bürgerschaft und Partizipation in die Tat umsetzen. 

Wem fällt jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit die eine Straßenlaterne nicht auf, die seit zwei Monaten defekt ist. Ein tiefes Schlagloch garniert den Arbeitsweg zusätzlich mit einer Gefahr für die Felgen. Doch die Stadt wird zu selten informiert und das Problem bleibt ungelöst. Aus Unwissenheit über die Abläufe und die Tätigkeiten der Kommune entsteht so oft falscher Frust über Mängel und Missstände im städtischen Bild. In einem Straßengraben liegt seit Wochen illegal Sperrmüll herum und wird von den betreffenden Stellen erst spät bemerkt. Oft gelangen viele wichtige Informationen so nur fragmentiert und verspätet an die Behörden. Die Hemmschwelle zur Weitergabe solcher Informationen soll durch die neue Form der Kommunikation vereinfacht und überwunden werden.

Um der Verwaltung ein erstes Update in Sachen Digitalisierung zu geben, hat sich die FDP-Hallenberg mit der App „Mängelmelder“ beschäftigt. Diese App ist in den Städten Bremen, Marburg und Sylt beispielsweise bereits erfolgreich getestet worden und aktiv in Gebrauch. Die App ermöglicht Bürgern ihre Anliegen und Mängel auf einer Karte in genauer Beschreibung oder per Foto auf der Plattform zu melden. Die Verwaltung erhält so die genaue Information und kann das Anliegen anschließend für alle Besucher zu Beobachtung freigeben.  Das Anliegen wird entweder als „in Bearbeitung“, „nicht lösbar“ oder als „Erledigt“ angezeigt. Manche Arbeiten werden zum Beispiel aus Kostengründen im Rahmen einer vierteljährlichen Pflege erledigt und nicht sofort. Andere Anliegen sind komplizierter und die Verwaltung kann hierzu erklärend Stellung nehmen. Erfolge und erledigte Arbeiten werden natürlich auch auf der Seite angezeigt. 

Durch den „Mängelmelder“ gewinnen alle Beteiligten. Die Kommune bekommt schnell und genau detaillierte Informationen über den Zustand der Kommune. Die Bürger können sich einfach über ihre Anliegen mitteilen. Darüber hinaus werden sie über alle Probleme und Erfolge informiert und verstehen oft auch die Zusammenhänge dahinter.  Die Bürger können sich so einfacher in das kommunale Leben einbringen und es entscheidend gestalten. 

 

Nach Braunshausen nach Bedarf

Der zweite Antrag beschäftigt sich mit der Lösung einer Unterversorgung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Namentlich handelt es sich um das idyllisch gelegene Braunshausen, das allerdings aufgrund seiner Lage im Raum Hallenberg geographisch und von öffentlichen Verkehrsmitteln isoliert ist. Der Antrag soll vor allem den Menschen von vor Ort und Besuchern eine Anbindung an die Gemeinde Hallenberg bieten.

Unter der Woche fährt der letzte Bus um 15:47 Uhr und am Wochenende fährt kein einziger Bus durch Braunshausen. Menschen ohne Kraftfahrzeug oder Führerschein sind so extrem auf ihre Mitmenschen angewiesen. Es leiden also auch Eltern, die ihre Kinder zu Veranstaltungen bringen müssen, auch wenn die Kinder schon groß genug sind, um selbst mit dem Bus zu fahren. Gerade Auszubildende, Rentner und Touristen leiden unter den vorherrschenden Bedingungen. 

Die FDP-Hallenberg hat sich deshalb mit einer realistischen und praktikablen Problemlösung beschäftigt. Einfach mehr Busverbindungen zu fordern, scheint mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Stattdessen stand die Idee einer bedarfsgesteuerten Lösung im Raum, die die Kosten nicht außer Acht lässt. Ein Blick nach Hessen hat gezeigt, wie das Problem gelöst werden kann. Das Konzept des AST (Anruf-Sammeltaxi) schien für den Fall Braunshausen, das passende Mittel zu sein. Ein Anruf genügt und für einen geringen Betrag kommen die Personen an die nächste gewünschte Bushaltestelle. Die Kosten halten sich für die Kommune im Vergleich zur Einbringung fester Busverbindungen in Grenzen.  

Ob Auszubildende, Touristen, Rentner oder junge Menschen, alle sollen von dem neuen Verkehrskonzept profitieren. Natürlich gewinnen hierbei nicht nur Einzelpersonen, sondern ganz Braunshausen.

Die FDP-Hallenberg möchte sich unabhängig von Parteifarben einen ersten Beitrag zur Kommunalpolitik in Hallenberg leisten. Das Leben im Raum Hallenberg soll nicht schlechtgeredet werden, sondern durch Lösungsvorschläge vorangebracht werden.